andreas hauffe
ICH KANN JETZT AUCH SCHWEINE
mit Jochen Vogel
Die Protagonisten der Geschichte kacken Haufen vors Haus, spucken gegen die Scheibe und pinkeln auf Äpfel. Allen voran der Titelheld. Dessen Mutter, Prostituierte, bezahlt beim schmierigen Vermieter mit horizontalen Künsten. Der Sohn wird Zeuge brutaler Existenz. Sein Gegengewicht ist Sadismus. Er quält den blöden Hubert, den “Doofen”, und nach dem Verschwinden der Mutter Tante Gerda und am liebsten “quiekende Schweine”.
Die Geschichte eines Jungen ohne soziale Bindungen, einer, der auch als Erwachsener nie die Chance bekam richtig erwachsen zu werden.
In stakkatoartigen Sätzen knallt die Lebensgeschichte des Pfützentrinkers auf die Zuhörerschaft nieder, innerer Monolog wechselt mit knapper situativer Beschreibung, Tragik mit Komik. Die bilderreiche, kompromisslose Erzählmanier des Autors weicht dem Abgrund nicht von der Seite.
Verstärkt wird der Eindruck durch das Kontrastprogramm auf der Bühne. In wundervollen Tönen, keltischen bis indischen Klängen, jazzigen Impros, in zauberhaften Melodien, die auch mal an die Beatles und an Jane Birkins Skandalsong erinnern, entführt Jochen Vogel die Gäste auf der irischen Metallsaitenharfe Cláirseach.
„Ich sammle Enttäuschungen”, sagt eine Figur, “hütet euch vor Hinterher” eine andere. Die leisen Töne berühren. Und die weggelassenen.
„Sinnlich. Schön. Göttliche Klänge hier, diabolische Bilder dort - ein spannendes Zwiegespräch.“
Cellesche Zeitung
„Elegant gebaute Sätze mit gelungenen Pointen, in denen sich harmlose Begebenheiten zu Katastrophen entwickeln… Hauffes Humor kommt beim Publikum an, das sich während der brillanten Stücke des Harfinisten Jochen Vogel zwischen den Kapiteln entspannen kann.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Er ist ein exakter Beobachter… Für die Literaturfreunde, die dem Autor mit viel Applaus dankten, geriet diese Lesung jedenfalls zu einem Wechselbad der Gefühle“
Aachener Nachrichten
|